Der säkulare Staat als neue Sinn-Agentur?

Shownotes

Am 18. April 1521 begegnete der Kirchenmann Martin Luther der Politik seiner Zeit und hielt an seiner Kritik fest: "Hier stehe ich. Ich kann nicht anders!"

Genau 500 Jahre später, am 18. April 2021, beherrscht das Land eine Pandemie und weint um fast 80.000 Tote durch das Corona-Virus. Jetzt, mitten in der dritten Welle, lädt Frank-Walter Steinmeier zur zentralen Gedenkveranstaltung für die Verstorbenen in der Corona-Pandemie ein. Damit übernimmt der Bundespräsident ein ritualisiertes Trauern und stellt eine überparteiliche Öffentlichkeit für die Klage her, die bisher den Religionen zukam. Auch sie trauern. Aber zu leise? Mit zu wenig Relevanz? Zu fern von den tatsächlichen Klageschreien der Menschen? Christine Lieberknecht, evangelische Pfarrerin und ehemalige Thüringer Ministerpräsidentin, formuliert sieben Thesen, um zu streiten, wer heute die Sehnsucht nach normativer Orientierung füllen sollte. Wiederholt sie ihre Kritik vom Anfang der Pandemie: Die Kirchen haben versagt?

Christine Lieberknecht (Jg. 1958, CDU) war nach ihrem Theologiestudium bis 1990 Pastorin im Kirchenkreis Weimar. Mit ihrer Wahl in den Thüringer Landtag 1991 übernahm sie ab 1992 verschiedene Aufgaben als Ministerin und wurde 1999 Präsidentin des Thüringer Landtags (bis 2004). 2009 bis 2014 war sie Ministerpräsidentin des Freistaates Thüringen.

Redaktion: Dr. Thomas Arnold und Jonas Lietz; Moderation Intro/Outro, Schnitt und Produktion: Daniel Heinze.

Der Podcast wird als Projekt mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

Kommentare (2)

Kiuhu

Es ist schlimm, in 14 Monaten 80.000, teils an Corona, Verstorbene Und wer denkt an die 100.000 im letzten Jahr im Mutterleib getöteten ungeborenen Kinder? ... an die durch Umweltschäden 400.000 Verstorbenen ebenda, etc. oder an die weltweit an Hunger sterbenden Kinder

Hans-Martin Hammer, hmhammer@web.de

Der Staat kann m.E. einen gewissen relativen Sinn im Sinne von Vorletztem vor Letztem bieten, mit Karl Barth zu reden. Letzten Sinn kann m.E. nur aus einer lebendigen Beziehung zu Gott durch Jesus Christus resultieren, weil dieser durch Vergebung der menschlichen Sünde, die Jesus Christus vermöge seines Kreuzestodes hinweggetragen hat, über den Tod hinausragt. Das Heil Gottes gilt langfristig für alle Menschen, wie Paulus im Brief an die Römer 11, 32 andeutet: "Denn zusammenschloss Gott alle in Ungehorsam, damit er sich aller erbarme." Das ist eine große Hoffnung auch für Atheisten und andere noch Ungläubige. Keiner ist letztlich vom Heil ausgenommen. Dipl.-Ing.- Päd. Hans-Martin Hammer, Fachlehrer für Technische Chemie

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