Wo anfangen? Was bedeutet Aufarbeitung des Kolonialismus im musealen Kontext?
Shownotes
Dresden war um 1900 ein bedeutender Ort sogenannter "Völkerschauen". So zählte der Zoologische Garten zwischen 1878 und 1934 zu den Hauptschauplätzen dieser Menschenausstellungen, welche Bilder des „Anderen“ erzeugten und bedienten, die bis heute in rassistischen Klischees und Vorstellungen vom „Eigenen“ und „Fremden“ nachwirken. Die Ausstellung „Menschen.An.Schauen. Von Blicken zu Taten“ des Stadtmuseums Dresden widmet sich diesem lange in Vergessenheit geratenen Teil der Stadtgeschichte.
Doch wie entsteht eine solche Werkstattausstellung? Was sind die Reaktion der Besucher*innen? Und wie prägen koloniale Muster auch noch unser Denken und Handeln heute? Zu diesen und weiteren Fragen spricht in dieser Folge Dorothea Trappe, die an der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen das Projekt [open] perspectives verantwortet, mit Dr. Christina Ludwig. An das Gespräch schließt sich ein kurzes Wort des Dresdner Bischof Heinrich Timmerevers an, der die Ausstellung „Menschen anschauen. Von Blicken zu Taten“ im Dresdner Stadtmuseum ebenso kürzlich besucht hat.
Dr. Christina Ludwig studierte der Volkskunde/Kulturgeschichte, Kunstgeschichte und Klassischen Archäologie in Jena. Nach beruflichen Tätigkeiten für Museen in Thüringen, Baden-Württemberg und Sachsen amtiert sie seit 2020 als Direktorin des Stadtmuseums Dresden. Zu Arbeitsschwerpunkten gehört u.a. die Implementierung gesellschaftlicher Diskurse in die museale Arbeit.
Bischof Heinrich Timmerevers wurde 2001 in Münster zum Bischof geweiht und ist seit 2016 der Bischof des Bistums Dresden-Meißen.
Hinweise
- Die Ausstellung "Menschen anschauen. Von Blicken zu Taten" ist noch bis Sonntag, 07. Juli 2024 im Dresdner Stadtmuseum zu sehen.
Interview: Dorothea Trappe Redaktion: Jonatan Burger, Emily Siegel Intro/Outro, Schnitt und Produktion: Daniel Heinze
Der Podcast wird als Projekt mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
Neuer Kommentar