Die Verantwortung zu gehen?
Shownotes
Seit Jahren steigt die Zahl derjenigen, die in Deutschland aus der katholischen Kirche austreten. Als aber am 13. Mai 2022 bekannt wurde, dass Andreas Sturm, der damalige Generalvikar von Speyer, sein Amt niederlegt und aus der römisch-katholischen Kirche austritt, war das für viele eine Überraschung. Mit Sturm kehrte erstmals jemand aus der Führungsriege eines Bistums der Kirche den Rücken. In Kürze erscheint ein Buch von ihm, in dem er ausführlich über die Geschichte und Motive seines Austritts spricht.
Wie gehen eigentlich Personen in kirchlichen Leitungsfunktionen mit der aktuellen Krise der Kirche um? Über diese Frage haben wir mit Andreas Sturm und Pater Manfred Kollig, dem Generalvikar des Erzbistums Berlin, gesprochen. Wir wollten wissen, wie sie auf die gegenwärtige Situation der Institution Kirche blicken und wie sie ihre persönliche Rolle in ihr beurteilen.
Das Buch von Andreas Sturm, Ich muss raus aus dieser Kirche. Weil ich Mensch bleiben will, erscheint am 15. Juni 2022 im Herder Verlag.
Andreas Sturm war von 2018 bis 2022 Generalvikar des Bistums Speyer. Er studierte in Mainz und in Minnesota katholische Theologie und wurde 2002 zum Priester geweiht. 2010 wurde Sturm zum Diözesanpräses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) gewählt. Am 13. Mai 2022 legte er offiziell sein Amt als Generalvikar nieder und trat aus der römisch-katholischen Kirche aus. Im August 2022 tritt er seinen Dienst als Pfarrer in den alt-katholischen Gemeinden Singen und Sauldorf an.
P. Manfred Kollig SSCC ist seit 2017 Generalvikar des Erzbistums Berlin. Er trat 1974 der Ordensgemeinschaft der Arnsteiner Patres bei und wurde 1981 zum Priester geweiht. Von 1983 bis 1987 war er Leiter der ordenseigenen Jugendbegegnungsstätte Kloster Arnstein und arbeitete anschließend im Bereich der Schulseelsorge. Ab 2006 leitete Pater Manfred die Abteilung Schulpastoral im Bistum Münster und später die dortige Hauptabteilung Seelsorge.
Interview: Daniel Heinze Redaktion: Dr. Thomas Arnold, Dr. Falk Hamann, Emily Siegel Intro/Outro, Schnitt und Produktion: Daniel Heinze
Der Podcast wird als Projekt mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
Jutta M.
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